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Mobile Betreuung

Mobile Betreuung ist eine Anschlussmaßnahme der stationären Jugendhilfe, um eine Nachbetreuung in der eigenen Wohnung anzubieten. Die Betreuung findet im Lebensraum, im eigenen Umfeld der Jugendlichen statt. Dies bedeutet „die ganzheitliche Wahrnehmung von Lebensmöglichkeiten und Schwierigkeiten, wie sie im Alltag erfahren werden“. Die Betreuung wird in der Regel von einem Betreuer geleistet, der auch bei sich veränderndem Bedarf für die gesamte Zeit der Hilfe zuständig bleiben soll.

Gemeinsam mit dem Jugendlichen oder jungen Volljährigen werden Lösungswege erarbeitet, um die eigene Handlungskompetenz schrittweise zu erweitern. Zu Beginn der Hilfe wird der zeitliche Rahmen im Hinblick auf die zu erreichenden Ziele grob abgesteckt und im Verlauf jeweils angepasst, entsprechend den individuellen Möglichkeiten und der jeweils aktuellen Lebenssituation.

Es kommen Jugendliche ab ca. 18 Jahren in Frage,

  • die das Ziel einer eigenständigen Lebensführung in einer eigenen Wohnung verfolgen
  • die nach einer stationären Hilfe ihre Verselbständigung anstreben
  • deren persönliche und berufliche Perspektiven noch ungeklärt sind
  • für die erzieherische Hilfe notwendig ist, aber eine Unterbringung in einer Wohngemeinschaft nicht (mehr) geeignet und/oder sinnvoll erscheint
  • die über ein Mindestmaß an Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit verfügen.

Mobile Betreuung dient dem Ziel, Jugendliche und junge Volljährige zu einer eigenständigen und eigenverantwortlichen Lebensweise zu befähigen.

Die Betreuungsschwerpunkte liegen in den Bereichen:

  • Wohnen: Die Jugendlichen sollen lernen, allen Anforderungen, die mit dem Suchen und Finden sowie der Anmietung und Haltung einer Wohnung verbunden sind, gerecht zu werden.
  • Lebenspraktischer Bereich: Befähigung zu einer individuellen und selbstverantwortlichen Umgangsweise der alltäglichen Aufgaben: wie Versorgung,
  • Kochen, Einkaufen, ärztliche Versorgung, etc.
  • Schule, Ausbildung und Beruf: Entwickeln von schulischen und beruflichen Perspektiven, Hilfestellung bei der Ausbildungsplatz- und Arbeitsplatzsuche,
  • Stabilisierung in der Schule, am Arbeitsplatz, in enger Zusammenarbeit mit Schulen und der Arbeitsagentur.
  • Sicherung der materiellen Lebensgrundlage: Finanzplanung, Schuldenregulierung.
  • Persönlicher Bereich: Unterstützung in Krisensituationen, Auseinandersetzung mit der eigenen Entwicklung, Auseinandersetzung mit Straffälligkeit und
  • gesellschaftlichen Normen, Freizeitgestaltung.

Die Mobile Betreuung ist eine weit auszulegende Form der Betreuung, die sich zum einen sehr stark an den Wünschen und Fähigkeiten der jungen Menschen orientiert, aber auch eine konsequente und fortlaufende Entwicklung in den verschiedenen Lebensbereichen verfolgt und erfordert.

In der Zusammenarbeit mit dem Jugendlichen steht der Leitgedanke:
„Hilfe zur Selbsthilfe“ im Vordergrund, d.h. der Betreuer nimmt dem Jugendlichen in der Regel keine Aufgaben ab, sondern motiviert, unterstützt und begleitet ihn bei der Entwicklung von Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten.